Grußwort DGB Niederrhein, Angelika Wagner, zum Ostermarsch 2016
(es gilt das gesprochene Wort)
Liebe Ostermarschierende, liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
im Namen des Deutschen Gewerkschaftsbundes überbringe ich euch die solidarischen Grüße unserer Schwestergewerkschaften.
Ich begrüße alle, die heute hierher gekommen sind und ganz besonders die, die teilweise seit langem aktiv unterwegs sind – lasst nicht nach, wir brauchen einen langen Atem!
Auch in unserer Region findet der Ostermarsch an vielen Orten statt. Und der gemeinsame Einsatz für eine friedlichere, gerechtere Welt ist so dringend wie lange nicht: weltweit sind Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Zerstörung.
Unsere Hoffnung auf eine Welt des Friedens, der Demokratie und sozialen Gerechtigkeit ist längst nicht erfüllt. Im Gegenteil, große Teile der Welt sind von Kriegen überzogen, überall nimmt die Kriegsgefahr zu. Wir blicken besorgt auf die Entwicklung in unserer Welt, in Europa und im eigenen Land.
Kriege sind kein Mittel zur Konfliktlösung!
Doch bis heute ist die Welt für viele kein sicherer Ort geworden. Nie gab es seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges weltweit mehr Flüchtlinge.
Politische, ethnische und religiöse Konflikte, Krieg, Armut und Ausbeutung zwingen die Menschen zur Flucht. Viele riskieren dabei ihr Leben – allzu viele verlieren es.
Dabei suchten sie Schutz vor Krieg, Gewalt, menschenunwürdigen Verhältnissen.
Viele, die es schaffen, sind traumatisiert und haben viel Leid und Not erfahren.
So viele Menschen und Initiativen unterstützen sie und helfen bei der Unterbringung, Versorgung oder zB. bei der Sprachförderung. Dieses ehrenamtliche Engagement ist Ausdruck gelebter Solidarität und muss mehr in die Öffentlichkeit, und besser unterstützt werden.
Aber es gibt auch die bedrückende Entwicklung, dass rechte Parteien und rechtspopulistische Bewegungen vielerorts Zuspruch bekommen. Wo Zukunftsängste und verweigerte Anerkennung um sich greifen, schlägt die Stunde der großen Vereinfacher. Es beginnt mit nur scheinbar einfachen Antworten auf komplizierte Fragen, es folgen: Intoleranz und Sündenbocktheorie!
Andererseits gehen Menschen zahlreich für Frieden und eine weltoffene Gesellschaft auf die Straße und engagieren sich. Es gilt, viel mehr zu tun, um die Ursachen von Kriegen und von bitterster Armut zu bekämpfen. Humanitäre Hilfe muss ausgebaut werden und Rüstungsausgaben gesenkt, um statt dessen die Lebens- und Bildungschancen der Menschen zu verbessern.
Zur Zeit ist das anders: Rüstungsausgaben steigen, Umsätze und Gewinne der Rüstungskonzerne steigen enorm – das ist Profit durch Tod und Zerstörung!
Das muss geändert werden! Durch Umstellung auf zivile Produktion – es gibt doch wirklich genug anders zu tun! Wir brauchen keine milliardenschweren Rüstungsgüter – wir brauchen gute Entwicklungshilfe und eine Friedenspolitik, die Konfliktursachen beseitigt!
Denn nur Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit können dauerhaft Frieden schaffen.
Wir brauchen eine Umkehr: zu Abrüstung, ziviler Konfliktlösung, zu sozialer Gerechtigkeit und der Wahrung der Menschenrechte.
Wir alle sind gefordert. Jeder und jede Einzelne von uns kann zum Frieden beitragen. Wir treten aktiv ein:
-für Frieden, gegen Krieg, Militarisierung und menschenverachtende Politik!
-für Demokratie und soziale Gerechtigkeit!
Für uns Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gilt: nie wieder Krieg!