Ostermarsch 2013 – Friedensforum Duisburg http://friedensforum-duisburg.de Wed, 31 Jul 2019 07:07:48 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.0.1 NATO- und EU-Kriege stoppen, Atomkraft/waffen abschaffen – Für eine zivile EU! http://friedensforum-duisburg.de/nato-und-eu-kriege-stoppen-atomkraftwaffen-abschaffen-fur-eine-zivile-eu/ Fri, 18 Apr 2014 22:18:11 +0000 http://friedensforum-duisburg.de/?p=407 Read More →]]> OM-2014

Aufruf

Rüstung und Militär lösen keine Konflikte. Das Überleben der Menschen ist nur durch Abrüstung und Frieden möglich. Dazu zählt auch der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen – Atomkraft/waffen gehören abgeschafft!
Dafür demonstrieren wir zu Ostern 2014 .

Wir sagen NEIN zu dieser Militarisierung: Wir fordern das Verbot von Rüstungsexporten und die Konversion der Rüstungsproduktion. Wir fordern die Schließung der Kommandozentrale in Kalkar/Uedem und anderer NATO-Einrichtungen in NRW und deren Umwandlung für zivile Zwecke!

Wir wenden uns gegen das Auftreten der Bundeswehr im öffentlichen Raum, gegen die Reservistenkommandos zum Einsatz im Inneren und gegen den Zugang der Bundeswehr zu Rathäusern und Landratsämtern. Wir sind gegen den Einsatz der Armee im Inneren!

Wir fordern eine Erziehung zum Frieden, eine Schule ohne Bundeswehr und die Kündigung der Kooperationsverein­barungen zwischen Schulministerium und Bundeswehr. Wir wollen keine militärische Forschung an den Universitäten!

100 Jahre nach Beginn des I. Weltkriegs: Für eine friedliche Welt!

Die Erinnerung an den Beginn des I. Weltkriegs vor 100 Jahren und des II. Weltkriegs vor 75 Jahren sind eine Verpflichtung zum Frieden. Dennoch sind die Staaten der EU und der NATO hochgerüstet mit dem Ziel, bei Konflikten weltweit militärisch einzugreifen. Europäische Rüstungsunternehmen liefern die Waffen für Kriege und in Krisenregionen in aller Welt; Deutschland ist nach den USA und Russland drittgrößter Rüstungsexporteur; gemeinsam verfügen die Staaten der EU über das drittgrößte Atomwaffen-Arsenal der Welt. Durch ihre Waffenexporte und ihre ungerechten Wirtschaftsbeziehungen trägt die EU eine Mitverantwortung für Flucht und Vertreibung von Millionen von Menschen.

2014 wird ein neues EU-Parlament gewählt. Machen wir deutlich: Wir wollen eine zivile EU, die für Abrüstung, zivile Konfliktbearbeitung und die Aufnahme von Flüchtlingen steht!

Für eine friedliche und entmilitarisierte deutsche Politik!

Die neue Bundesregierung verschlimmert den Militarisierungskurs: Kritiklos bekennt sie sich weiter zum Kurs der NATO. Die Bundeswehr wird zur „Armee im Einsatz“ im Inneren wie im Äußeren umgebaut. Der Abzug der US-Atomwaffen aus dem rheinland-pfälzischen Büchel ist in ferne Zukunft aufgeschoben. Über Rüstungsexporte entscheidet auch weiterhin allein der geheim tagende Bundessicherheitsrat. Die Beschaffung von Kampfdrohnen droht. Hilfe für andere Länder wird militär- und wirtschaftspolitischen Interessen untergeordnet. Anstatt die wenigen Ansätze der Zivilen Konfliktbearbeitung auszubauen, wird die zivil-militärische Zusammenarbeit gestärkt.

Wir aber wollen Frieden möglich machen. Deswegen widersetzen wir uns jeder Militarisierung, jeder Rüstung und allen Kriegen!

Friedliche Perspektiven für Nahost und Afghanistan!

Wir fordern die Einstellung sämtlicher Waffenlieferungen nach Syrien, einen sofortigen Waffenstillstand und Verhandlungen, die eine Friedenslösung für alle beteiligten Gruppen bieten! Die Verhandlungen mit dem Iran müssen konstruktiv fortgesetzt werden.

Wir setzen uns für eine „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen Osten“ ein. Zur Beendigung des Krieges in  Afghanistan fordern wir Verhandlungen unter Beteiligung aller Konfliktparteien und zivile Hilfen für den Wiederaufbau sowie den vollständigen Abzug aller ausländischen Truppen!

 Energiewende jetzt – Atomausstieg durchsetzen, Atomwaffen abschaffen!

Im nordrhein-westfälischen Gronau betreibt die URENCO eine Urananreicherungsanlage, in der Nuklearbrennstoff für Atomkraftwerke hergestellt wird. Ein wichtiger Standort der Zentrifugenforschung und –produktion ist Jülich. In NRW ist damit die Technologie vorhanden, hochangereichertes Uran für Atombomben zu produzieren. Der beabsichtigte Verkauf des URENCO-Konzerns und damit auch der Atomwaffentechnik würde die Gefahr einer weltweiten atomaren Aufrüstung erhöhen. Mit dem Brennelemente-Zwischenlager in Ahaus und der GNS Atommüll-Konditionierungsanlage in Duisburg sind weitere wichtige Betriebe der Atomwirtschaft in NRW beheimatet.

Unweit von NRW, einer der am dichtest besiedelten Regionen Europas, lagern US-Atomwaffen in niederländischen Volkel, im belgischen Kleine Brogel und in Büchel in Rheinland-Pfalz. Diese Bomben sollen mit Milliardenaufwand modernisiert werden, um ihre Einsatzfähigkeit zu erhöhen.                                                                                                                                                 

Zu all dem sagen wir NEIN. Deswegen fordern wir die Stilllegung von URENCO als Teil einer konsequenten Umsetzung der Energiewende und Verhinderung der Weiterverbreitung von Atomwaffen. Wir fordern den Abzug und die Vernichtung der Atombomben als notwendigen Schritt hin zu einer atomwaffenfreien Welt.

Wir in NRW: Der Kriegsvorbereitung entgegentreten

Auch Unternehmen in NRW wie z.B. Rheinmetall in Düsseldorf und Thyssen-Krupp in Essen stellen Waffen her, ein „Mordsgeschäft“, das nur Ressourcen und Steuermittel verschlingt.

In der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn werden vom „Zentralen Führungskommando der Streitkräftebasis“ Auslandseinsätze der Bundeswehr sowie der NATO organisiert und gesteuert. ebenso von Kommandozentralen in Kalkar/Uedem. Auf dem Truppenübungsplatz in der ostwestfälischen Senne werden Kampfeinsätze geübt.

Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit ist die Bundeswehr in Rathäuser und Landratsämter eingezogen. Seit Aussetzung der Wehrpflicht wirbt die Armee mit hohem Finanzaufwand auf Berufsbildungsmessen, in Jobcentern und auf öffentlichen Plätzen um Freiwillige. Über Kooperationsvereinbarungen mit den Schulministerien hat sie auch in NRW Zutritt zu den Schulen. An Universitäten in unserem Bundesland wird auch für die Rüstung geforscht.

Wir sagen NEIN zu dieser Militarisierung: Wir fordern das Verbot von Rüstungsexporten und die Konversion der Rüstungsproduktion. Wir fordern die Schließung der Kommandozentrale in Kalkar/Uedem und anderer NATO-Einrichtungen in NRW und deren Umwandlung für zivile Zwecke!

Wir wenden uns gegen das Auftreten der Bundeswehr im öffentlichen Raum, gegen die Reservistenkommandos zum Einsatz im Inneren und gegen den Zugang der Bundeswehr zu Rathäusern und Landratsämtern. Wir sind gegen den Einsatz der Armee im Inneren!

Wir fordern eine Erziehung zum Frieden, eine Schule ohne Bundeswehr und die Kündigung der Kooperationsverein­barungen zwischen Schulministerium und Bundeswehr. Wir wollen keine militärische Forschung an den Universitäten!

 Rüstung und Militär lösen keine Konflikte. Das Überleben der Menschen ist nur durch Abrüstung und Frieden möglich. Dazu zählt auch der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen – Atomkraft/waffen gehören abgeschafft! 

Dafür demonstrieren wir zu Ostern 2014

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Die Barbarei der Drohnen http://friedensforum-duisburg.de/die-barbarei-der-drohnen/ Sun, 31 Mar 2013 16:12:24 +0000 http://friedensforum-duisburg.de/?p=80 Read More →]]> Przyrembel

Eberhard Przyrembel

Eberhard Przyrembel, Pax Christi
Auftaktveranstaltung Ostermarsch Rhein-Ruhr 2013
Zwischenkundgebung am Averdunkzplatz
(Es gilt das gesprochene Wort)

Ganz harmlos benannt sind „Drohnen“ unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Aerial Vehicles, abgekürzt : UAV`s

Von der diskutierenden Öffentlichkeit praktisch unbemerkt haben weltweit in mehr als 20 Jahren die Techniker aller Länder dieses neue Flugzeug entwickelt. Von großen Typen mit 11,5 Tonnen Gewicht („Global Hawk“) und einer Flügelspannweite von 12 Metern, mit einer Einsatzhöhe bis zu 15 000 Metern (nur noch mit Spezialraketen abwehrbar) und Einsatzdauer von 24 Stunden – bis zu den sogenannten „Mörderbienen“, die bloß 80 Zentimeter lang und nur 30 Minuten flugfähig sind.

Bis zu 192 Stück kann ein Tarnkappenbomber abwerfen. Diese kleinen Flugobjekte sind so programmiert, daß sie Abstand von einander und gleiche Geschwindigkeit einhalten können. Sie werden in Kampfverbänden eingesetzt, um zB ganze Panzerdivisionen auszulöschen.

Während bei den Honigbienen die Drohnen eine präzise Aufgabe erfüllen, hat menschlicher Erfindergeist  für „Drohnen“ ein weit gefächertes Arbeits- und Aufgabenfeld entwickelt: Zur Gebietsaufklärung, zur Personenbeobachtung und zu jedem gewünschten und vorstellbaren Militäreinsatz, Tag und Nacht verfügbar, von unsichtbarer Menschenhand über Satellit gesteuert. Es gibt fantastische technische Besonderheiten. Die USA und Israel sind führend auf diesem Gebiet neuer Entwicklungen.

Dazu wird noch ein „Free-Flight-Konzept“ konstruiert, dh von allen „Drohnen“ werden Positions- und Flugabsichtsdaten gegenseitig ausgetauscht,. Entsteht ein Konflikt mit einem Verkehrsflugzeug, reagiert die Gesamtheit der „Drohnen“ und bildet nach einem komplizierten Regelsystem eine durchlässige Gasse.

Was sich alles an technischen Problemen und Risiken in der „Drohnenpraxis“ ergibt, läßt sich nachlesen. Für die Militärs jedenfalls ist ausschlaggebend die Kostensenkung der Kriegsinstrumente: bemannte Flugzeuge sind 3 – 4 x teurer als „Drohnen“, und eine aufwendige Pilotenausbildung ist nicht mehr nötig. Außerdem machen „Drohnen“ keine Gefangenen.

Allerdings: „Drohneneinsatz“ ist ein Verstoß gegen das Völkerrecht und gegen die UN- Charta, weil dadurch militärische Aktionen ohne formelle Kriegserklärung stattfinden.

Aus der Einschätzung des SPIEGEL (5,11,10): „Drohneneinsatz“ bedeutet doch „Krieg“, aber ohne Kondolenzschreiben, ohne Kriegerwitwen, ohne Kriegsveteranen; für die USA ein „verkaufbarer“ Krieg! Der CIA-Sprecher George Little kann dazu sagen: „Die Anti-Terror-Operationen,(mittels „Drohnen“) erfolgen in strenge Einhaltung de geltenden Rechts“!

„Drohneneinsatz“ ist ein komfortabler Krieg ( cf  DIE ZEIT vom 6.9.10) nämlich von klimatisierten Büros aus.  Nach getaner Arbeit fahren abends die „Krieger“ in Fahrgemeinschaften nach HAUSE ZU Weib und Kind.

Doch tatsächlich wird vorsichtig echte Kritik geäußert: Unter der Regierung des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama wurden in  e i n e m  Jahr mehr „Drohnen“ eingesetzt als in der 2. Amtszeit des Präsidenten Bush.

„Kolateralschäden“? Es wird geschätzt, daß durch „Drohnen“ mehr Zivilisten getötet wurden am 9.11. 2001.

Die FAZ (14.8.12) nennt den „Drohneneinsatz“ eine „Lizenz zum Töten“. Amerikas Präsident hat den Kampf mit „Drohnen“ nicht nur von seinem Vorgänger übernommen. Er hat ihn ausgeweitet  (auf  Libyen, Jemen, Somalia). Aus dem Friedensnobelpreisträger ist ein „Krieger“ geworden.

Jimmy Carter hat in der New York Times dem Präsidenten Obama „Eine Bilanz außerordentlicher

Grausamkeit „ Grausamkeit vorgehalten. Die USA hätten ihre Glaubwürdigkeit als Verfechter der Menschrechte verloren. Präsident Obama mißachte mindestens 10 von den 30 Artikeln der Menschenrechtserklärung (zB daß jeder Mensch bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung als unschuldig gilt – und nicht einfach getötet werden darf). Der Präsident führe im Weißen Haus eine  „KILL-LIST“ und gäbe buchstäblich Tausende Menschen zum Abschuß frei: „Mord per Fernbedienung“!

Aber nicht die USA haben die „Barbarei der Drohnen erfunden“, sondern die einzige Demokratie im Nahen Osten, der Staat ohne eine regelrechte Verfassung, nämlich Israel.

Wer den israelischen Dokumentarfilm gesehen hat „Töte zuerst!“, bekommt zu Beginn des Films vorgeführt, wie ein Auto mit Terroristen aus der Luft beobachtet und schließlich zerstört wird. In einem Zwischentitel heißt es: „Vergiß die Moral!“

Die sechs früheren Leiter des Schin Bet, des israelischen Inlandgeheimdienstes, offenbaren in diesem Film über 90 Minuten ein erschreckendes Verhalten, nämlich die menschenverachtende aber selbstverständliche Unterdrückung der Palästinenser. Diese Männer befolgen den Auftrag des israelischen Staates: „Politische Gegner auszukundschaften und ohne Gerichtsverhandlung zu „erledigen“, „Es gibt keine Moral im Krieg gegen den Terror“, sagt einer der Sechs voller Überzeugung. Kein Wunder daß nicht ein Palästinenser sonder ein Jude den jüdischen Ministerpräsidenten Rabin erschießt.

Der sogenannte „Krieg gegen Terror“ zerstört jede menschliche Kultur, sprengt den Rechtsstaat  in seinen Fundamenten. Hetze und Haß schaffen unüberwindliche Gräben. Vergeltung allein zählt. Menschen, die man als „Terroristen“ abstempelt, zu Verbrechern deklariert, werden wie Tiere gejagt und getötet. Und das in Israel mindestens seit dem Krieg von 1967. Schlechtes Beispiel verdirbt gute Sitten – andere Staaten übernehmen diese Methode als „Recht auf Verteidigung“.

Am Ende des Films sagt  einer der früheren Schin Bet – Verantwortlichen: „Wir haben jede Schlacht gewonnen, aber den Krieg verloren.“

.Deutlicher kann man es nicht sagen: Die „Barbarei der Drohnen“, der „Drohneneinsatz“ ist eine Sackgasse.

Was ich hier erzählt habe, läßt sich in Zeitungen und im Internet finden: Soll das immer so weitergehen?

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Die Normalisierung des Krieges http://friedensforum-duisburg.de/die-normalisierung-des-krieges/ Sat, 30 Mar 2013 13:08:56 +0000 http://friedensforum-duisburg.de/?p=107 Read More →]]>

Monty Schädel

Monty Schädel, Politischer Geschäftsführer der DFG-VK
Auftaktveranstaltung Ostermarsch Rhein-Ruhr 2013 in Duisburg
(Es gilt das gesprochene Wort)

Der Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier! Es geht um nicht weniger als den Frieden!

Liebe Freundinnen und Freunde,
es ist Ostern. Und für die Antikriegs und Friedensbewegung in der Bundesrepublik ist es die Zeit im Jahr, in der besonders zahlreich auf die Straße gegangen wird um gegen den Krieg aber auch gegen Ausbeutung, für die Solidarität mit in dieser Gesellschaft Benachteiligten – davon gibt es eine Vielzahl von Gruppen und noch mehr Mensch – zu demonstrieren.

Es gibt in der aktuellen gesellschaftlichen Situation eine Menge Dinge, die unsere Kritik und unseren Widerstand erfordern und eine Vielzahl von Missständen, in deren Folgen Menschen unsere Solidarität benötigen. Ich kann hier gar nicht alles aufzählen, da ich dann noch in Stunden hier stehen würde und dann immer noch nicht alles erwähnt hätte. Ich werde als nur Auszüge hier heute bieten und diese selbstverständlich auch nicht allumfassend abhandeln können.

Lasst mich also ganz deutlich sagen, denn darum dreht es sich in den heutigen gesellschaftlichen Diskussionen oberflächlich fast nie, obwohl es mittlerweile einer der wichtigsten Themen ist:

Krieg beginnt hier bei uns. Nicht irgendwo in der Welt, sondern hier bei uns!

Obwohl es an jeder Ecke im Staatsgefüge der Bundesrepublik, der EU und der NATO klemmt und notwendige Entwicklungen und Umstrukturierungen wegen fehlender finanzieller Ressourcen nicht stattfinden, ist für Krieg und Rüstung immer Geld da. Es geht in den Diskussionen bei neuen Kriegseinsätzen oder neue Mandaten nicht darum wie es finanziert wird, – das Geld ist ja da – sondern um inhaltliche Begründungen um den Kriegseinsatz zu legitimieren.

Es geht darum, dass eine Verweigerung des Krieges „für das internationale Ansehen Deutschlands (…) fatal“ ist (Spiegel, 13/2013). Schon der damalige Kanzler Schröder „warnte (…) vor dem ‚verheerenden Ansehens- und Bedeutungsverlust’“ Deutschlands im Falle eines Nein zum Krieg gegen Jugoslawien. (Spiegel, 13/2013) – Das Geld war und ist da!

Könnt ihr euch vorstellen, dass in den Diskussionen über die Betreuung und Förderung von Kindern in Kindergärten das Geld keine Rolle spielt?

Könnt ihr euch vorstellen, dass in den Diskussionen bei der menschenwürdigen Unterbringung von Flüchtlingen das Geld keine Rolle spielt?

Könnt ihr euch vorstellen, dass in den Diskussionen um die Aufnahme von Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, an deren Situation die Bundesrepublik durch ihre Politik und ihre Waffenlieferungen nicht unschuldig ist, Geld keine Rolle spielt?

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der alles, aber auch wirklich alles danach entschieden wird, ob und wie viel es kostet. Ausschließliche bei Kriegseinsätzen spielt es keine Rolle und auch bei der Rüstungsproduktion ist es unerheblich was es kostet!

Hier beginnt der Krieg und hier müssen wir ihn stoppen! Dieses darf nicht länger nur mit halblauten  Rufen kritisiert sondern muss aktiv bekämpft werden!

Doch Krieg beginnt nicht erst dann, wenn die Menschen sich gegenseitig umbringen,

nicht erst dann, wenn Lebensgrundlagen und Natur zerstört werden,

nicht erst dann, wenn Menschen ihre Wohnstätten verlassen, Familien auseinandergerissen werden und zerstreut irgendwo auf der Welt nach einer neuen Zukunft und Perspektive suchend umherirren,

nicht erst dann, wenn Menschen, weil sie keine andere Möglichkeit sehen, sich gegen solche Zustände, auch mit militärischer Gewalt, gegen solche Situationen wehren.

Krieg beginnt nicht erst dann, wenn die Nachrichten über all dieses berichten, dieses so in unsere warmen deutschen Wohnzimmer bringen,

nicht erst dann wenn einige wenige Flüchtlinge, diejenigen die die Abwehrmechanismen und Speerzäune und Mauern und Rassisten überwunden haben, bei uns um Asyl bitten und dann über Jahre in Lager gesteckt werden – damit sie auch ja nicht meinen, dass es hier ein Perspektive für sie gäbe.

Krieg beginnt viel früher! Und deshalb ist viel Engagement gegen die zunehmende Militarisierung unseres täglichen Lebens und die Verharmlosung des Krieges notwendig.

Da ist der weltbekannte Schauspieler und Regisseur, der den Einsatz von Bundeswehrsoldaten in Afghanistan rechtfertigt, darüber einen heroisierenden Film erstellt und sich dann wundert, dass er für diese Verharmlosung des Krieges und seiner Folgen – zehntausende Menschen sind dort in den letzten Jahren umgebracht worden! – Farbbeutel auf seinem Haus findet und sein Auto beschädigt ist. Und alle diejenigen, die in der Vergangenheit die Bundeswehrmandate verlängerten, die Kriege rechtfertigten, schreien jetzt mit ihm auf, dass solche Auswüchse von Gewalt ja wohl nicht teil einer politischen Auseinandersetzung sein dürften. Natürlich ist Gewalt kein Mittel der politischen Auseinandersetzung! Ja aber wo findet denn der Krieg statt! Warum nehmen denn immer nur diejenigen für sich in Anspruch andere über den Gewaltverzicht belehren zu können oder zu müssen, die selbst die Gewalt propagieren, rechtfertigen, bezahlen und erzeugen? Um biblisch zu werden: Selbst nicht die andere Wange hinhalten und erwarten dass die anderen es tun?

Gewalt wird uns nicht zu einem Ende des Krieges und zu einer Lösung des Konfliktes führen.

Aufmerksam machender Widerstand kann es aber schon!

Passend in dieses Bild, das gerade diejenigen laut aufschreien, dass ihr Eigentum beschädigt oder ihr Tagesablauf gestört wird, die sich aktiv am Krieg beteiligen und das Eigentum und das Leben Anderer massenhaft zerstören, ist die zunehmende Kriminalisierung von KriegsgegnerInnen in der Bundesrepublik.

Da werden in Bonn verfahren geführt, weil Kriegsgegner auf die Verstrickung von angeblich ziviler Hilfe durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit mit dem Militär aufmerksam machen, und dazu das Bonner Büro vorübergehend besetzten und lahmlegten.

Da wird in München ein Kriegsgegner verurteilt, weil er Flugblätter vor einem Rüstungskonzern verteilte, in dem er darauf aufmerksam machte, dass hier Waffen für ein unmenschliches feudales Staatswesen gebaut werden und die ArbeiterInnen zur Sabotage an den Produkten aufforderte.

Da wird in Husum eine Kriegsgegnerin bereits seit Jahren durch die Staatsanwaltschaft und die Deutsche Bahn verfolgt, weil sie mit dem Einsatz ihres Körpers einen Transport von Kriegsmaterial behinderte, in dem sie sich an die Schienen kettete.

Da wurde in Berlin eine Kriegsgegnerin verurteilt, weil sie eine „festliche Veranstaltung“ des Militärs zur Huldigung des Krieges dadurch störte, dass sie nach arabische Sitte Schuhe – Badelatschen – auf die Veranstaltung warf.

Viele weitere könnte ich aufzählen.

Welche Verhältnismäßigkeit gibt es hier noch:

Da Verantwortliche für Krieg, Mord, Ausbeutung und Zerstörung – hier Flugblätter, direkter körperlicher Einsatz, Behinderung der Arbeit, Badelatschen … – und dann eine Diskussion wer Gewalt anwendet?

Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit, und deshalb muss es Widerstand und Protest gegen den Krieg und die Kriegsvorbereitung geben. Dazu gibt es leider ausreichend Orte und Gelegenheiten. Einer der Orte, gegen den es Protest und Widerstand geben muss, ist das „Combined Air Operations Centre“ (CAOC) in Kalkar/Uedem.

Hier ist die NATO dabei ein Einsatz- und Befehlszentrum einzurichten, dass vom Boden der Bundesrepublik Kriegseinsätze beobachtet und befehligt. Von hier aus sollen Flugzeuge befehligt und unbemannte Drohnen gelenkt werden. Von diesem Ort werden also Krieg geführt. Die MitarbeiterInnen gehen dort zu ihrem Dienst – Arbeit will ich es gar nicht nennen – morden dann per Knopfdruck irgendwo auf der Welt über die gelenkten Drohnen direkt oder die dirigierten Flugzeuge indirekt, und gehen danach wieder nach Hause – irgendwo in NRW, irgendwo hier in der Nähe.

Aktive der Friedensbewegung aus dem Rhein-Ruhr-Gebiet schrieb dazu an die Ministerpräsidentin u.a.: „Jeder Punkt Eurasiens nördlich der Alpen könnte dann mit von dort aus gesteuerten Bomben, Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen erreichbar sein. Es ist klar, dass besonders Russland – das das größte Territorium nördlich des 47. Breitengrads besitzt – sich bedroht fühlen muss. Es wird, so wurde schon angekündigt, dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen. Und das bedeutet: Unser NRW wird zur Zielscheibe von Raketen, Bomben und Drohnen.“ Die Ministerpräsidentin hat in ihrem Antwortschreiben mitgeteilt, dass sie sich „für einen Erhalt der Standorte und der damit verbundenen Arbeitsplätze in den Regionen eingesetzt“ habe.

Der Krieg beginnt hier! – Und der Krieg wird hierher zurück kommen, wenn wir ihn nicht stoppen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

es ist angenehm und erfreulich, dass auch bei diesen Ostermärschen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wieder mit dabei sind und dass auch eine Vielzahl von Landesverbänden, Regionen und Ortskartellen des DGB und seiner Einzelgewerkschaften die Ostermärsche unterstützen. So ist es richtig und so ist es traditionell!

So ist das historische Anliegen von Gewerkschaften – Gegen Ausbeutung und Krieg, gegen das Trennen der Werktätigen und für das gemeinsame Handeln gegen Kapital, Konzerne und ihre HelferInnen in Regierungen und Militär.

Nicht zuletzt auch wegen dieses fortschrittlichen Anspruchs sind die Nazihorden in den dreissiger Jahren gegen die Gewerkschaftshäuser vorgegangen – solche Ansichten passten nicht in die politische Gleichschaltung der NSDAP.

Wegen dieser historischen Anliegen von Gewerkschaften waren Antikriegs- und Friedensbewegung und Gewerkschaften gemeinsam gegen die Wiederbewaffnung zum Beginn den Bundesrepublik auf der Straße, waren Gewerkschaften und ihre Mitglieder sowie Vorstände aktiv in den Protesten gegen die Notstandsgesetze, die Atomkriegsgefahr und auch bei den ersten Kriegseinsätzen der Bundeswehr. Wegen dieser historischen Ziele von Gewerkschaften waren Gewerkschaften und Antikrieg- und Friedensbewegung in der Vergangenheit eins.

Was wir aber Anfang Februar erleben musste, war dann doch ein Schock und eine Brüskierung all der Kolleginnen und Kollegen, die sich teilweise seit Jahrzehnten aktiv in die Antikriegs- und Friedensbewegung einbringen. Das gemeinsame Auftreten des DGB-Vorsitzenden Sommer mit Kriegsminister de Maizière und die Betonung von Gemeinsamkeiten ist völlig unakzeptabel.

Da mag die Bundeswehr und ihr Kriegsminister noch so gern zur Friedensbewegung gehören wollen, niemals wird sie dazu gehören. Dieses wird immer unseren Widerspruch erzeugen und wir werden es immer wieder zurückweisen, auch dann, wenn der DGB-Vorsitzende in dieser Situation mit solch einer Zurückweisung offensichtlich überfordert war.

Der Schutz von Arbeitsplätzen kann für uns aus der Antikriegs- und Friedensbewegung niemals eine Fragen des Arrangierens mit Kriegspolitik sein. Beschäftigte in der Kriegs- und Rüstungsindustrie machen sich der Beihilfe zum Mord und zu Kriegen schuldig. Dieses Arbeitsplätze sind es wert abgeschafft zu werden!

Wie kann es einen humanistischen Grund für die Produktion von Waffen geben?

In der Fabrik Waffen herstellen, mit denen Menschen – Soldaten, aber auch Frauen, Greise und Kinder sowie andere Unbeteiligte – ermordet werden, und dann die eigenen Kinder aus dem Kindergarten abholen und in den Zoo gehen?

Aufgabe von Gewerkschaften und gewerkschaftlichen Vertretungen in Rüstungsbetrieben darf nicht die Aufrechterhaltung des Betriebes sein, sondern der Stopp der Rüstungsproduktion und des Waffenhandels.

Wie sollen wir denn jemanden ernst nehmen im Kampf für soziale Gleichberechtigung und gegen Ausbeutung, wenn er sich gleichzeitig für Waffenproduktion und in deren Folge für Krieg, Mord und Zerstörung ausspricht. Nicht die Freude über und das Begrüßen von neuen Waffendeals ist Aufgabe von Gewerkschaften, sondern die Suche nach Alternativen für die Produktion sinnvoller Produkte. – Und komme mir jetzt niemand mit dem Argument es sei kein Geld da!

Krieg beginnt hier! – Und das Geld ist leider immer da!

Abschliessend möchte ich noch auf ein weiteres Thema kommen, dass die Militarisierung unserer Gesellschaft deutlich macht. Ihr werdet alle bereits davon gehört haben, dass die Bundeswehr nach der Aussetzung der Wehrpflicht verstärkt um jungen Rekruten werben muss. Konnte das bisher über den Zwangsdienst in der Kaserne , in der die Jugendlichen den ganzen Tag dem Militär ausgesetzt waren, erledigt werden, braucht es jetzt andere Mittel und Methoden. Und auch dafür gibt es offensichtlich keinerlei finanzielle Engpässe. 29 Millionen standen 2012 dafür bereit, dass die Bundeswehr an allen möglichen und unmöglichen Stellen Werbung betrieb.

Militär hat in Schulen nichts zu suchen! Die Kooperationsvereinbarungen zwischen der Bundeswehr und den Bildungsministerien einiger Länder müssen wieder ohne Bedingungen gekündigt werden. Ein privilegierter Zugang für Militär durch die Jugendoffiziere in der Schule ist ein Hohn auf alle demokratischen Ansprüche die die Schule vermitteln soll. Wieweit die Bundeswehr bei ihrer Werbung geht, und dass alles Gerede von der Unabhängigkeit der Jugendoffiziere und der freien Entscheidung der Lehrenden und SchülerInnen eben nur Gerede ist wenn sie dem Militär ausgesetzt sind, zeigt die Meldung der letzten Woche. 1000 Babys in Schleswig Holstein erhielte Bundeswehrwerbung  – Auch wenn es einer Fehlleitung der Meldebehörden zur Grundlage hat, so macht es doch deutlich, dass die Bundeswehr keine Möglichkeit auslässt, an jungen Menschen heran zukommen.

Und es lässt erahnen, dass die Überwachung – die militärische Überwachung – auch weiterhin da ist.. Die Bundeswehr bekommt in einem Land, in dem in Schulen aus Datenschutzgründen nicht einmal im Klassenverband die Zensuren durch die Lehrkräfte bekannt gegeben werden dürfen, automatisch die persönlichen Daten aus den Meldebehörden zugestellt. Mit den Daten steigt die Bundeswehr dann in die Werbung um Rekruten für die Kriegseinsätze ein.

Dagegen kann aber etwas getan werden: Jeder hat das Recht der Weitergabe seiner/ihrer Daten durch die Meldebehörde zu widersprechen.

Geht in die Meldebehörden, fordert Eure Kinder und Bekannten dazu auf, dass Eure Daten nicht dem Werben fürs Morden und Sterben zur Verfügung gestellt werden. – Nebenbei dazu: Jede/jeder kann in den Meldebehörden auch widersprechen, dass ihre/seine Daten anderen zur Verfügung gestellt werden: z.B. Naziparteien im Wahlkampf

Liebe Freundinnen und Freunde,

ihr mögt jetzt sagen und/oder denken, dass ich da irgend etwas konstruiere, viel zu drastisch sehe und wir doch in einer gefestigten Demokratie leben. Das Eine wie das Andere mag ja sein. Ich gebe jedoch zu bedenken:

Die Bundeswehr ist in den Schulen.

Das militärische Agieren und die Entwicklungshilfe werden aufeinander abgestimmt.

In den Landkreisen und bei den Oberbürgermeistern gibt es gemeinsame Stäbe zwischen zivilen Institutionen und der Bundeswehr.

Die Bundeswehr und der Reservistenverband stellen Einheiten in Kompaniegröße in den Ländern auf die sich „Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte“ (RSU) nennen und im Innern zum Einsatz kommen sollen.

Die Bundeswehr steht heute weltweit in Kriegseinsätzen, für die es keinerlei Rechtfertigung gibt, denn Krieg ist immer ein Verbrechen und löst keine Probleme!

Die Bundeswehr steht heute in Kriegseinsätzen obwohl es seit dreißig Jahren keinerlei Änderung des geschriebenen Gesetzestextes im Grundgesetz gegeben hat. Während aber noch 1988 der Einsatz der Bundeswehr und der NVA als UNO-Truppen in Namibia durch das Grundgesetz und die Verfassung der DDR verboten und höchstrichterlich bestätigt worden war, wird das Grundgesetz heute anders interpretiert. Die DDR hat sich erledigt – klar. Doch auch das Grundgesetz wurde in dieser Frage seitdem nicht geändert. Es wurde uminterpretiert. Nach der Legitimierung sämtlicher Auslandseinsätze in den letzten Jahrzehnten hat das Bundesverfassungsgericht im August 2012 den Weg auch frei für den Einsatz der Bundeswehr im Innern gemacht. In „Situationen katastrophischen Ausmaßes“ soll die Bundeswehr auch im Innern eingesetzt werden können. Abgesehen von der grundsätzlichen Kritik an der Freigabe des Innern für das Militär, hat das Gericht nicht einmal das „katastrophische Ausmaß“ definiert. Wann ist der Punkt erreicht, wenn das Militär die Polizei ablöst? Wer definiert das?

Es gab also Umdefinierungen von Texten, ohne diese in irgend einer Form demokratisch abzusichern oder beschließen zu lassen. Kein neues Gesetz, was schon schlimm genug wäre. Es wurde nur eine neue Definition gefunden. Bis vor 25 Jahren war es noch undenkbar und unmöglich, dass deutsches Militär wieder im Krieg steht. Heute ist es tägliche mörderisch-zerstörende Realität. Wollt ihr Euch darauf verlassen, dass die bisherigen Einsätze der Bundeswehr im Innern lediglich Versehen waren?

Wer soll denn wirklich ernsthaft glauben, dass dieses Truppen in bestimmten Situationen nicht im Innern gegen die Bevölkerung zum Einsatzgebracht werden. In Spanien besetzten Soldaten die Tower der streikenden Fluglotsen und zwangen sie unter militärischer Androhung zum Dienst. In derBundesrepublik flogen bereits 2007 zum G8 Gipfel Kampfflugzeuge über Camps von DemonstrantInnen überwachten Sicherungseinheiten den Fahrzeugverkehr auf den Autobahnen, bereiteten sich Feldjäger auf den Kontakteinsatz vor und waren Soldaten zur „Sicherung“ in zur Krankenhäusern eingesetzt – bestimmten u.a. über Besuchszeiten. Zur Fußball-WM und während der Castortransporte war die Bundeswehr ebenso mit im „zivilen“ Einsatz wie sie beim NATO-Gipfel 2009in Baden-Würtemberg und bei dem WAR STARTS HERE CAMP 2012 in den „Zivilen“ Stäben aktiv beteiligt waren. Sowohl Normalität des Militärischen in außergewöhnliche Situationen wie auch die Notwendigkeit der militärischen Reaktion, und damit einer besonderen Bedrohung, sollten so für von Grundrechten abgesicherten Demonstrationen deutlich gemacht werden.

Es ist eindeutig Naiv (höflich) oder Dumm (weniger höflich) bei der Geschichte des Militärs davon auszugehen, dass es nicht zum Einsatz gebracht werden würde, wenn die Herrschenden ihre Macht gefährdet sehen. Dabei gehe ich nicht davon aus, dass wir mit den Wahlen zu den deutschen Parlamenten die Herrschenden wählen oder die Macht bestimmen würden. Wenn die Herrschenden ihre Macht und die Profite gefährdet sehen, werden sie das Militär auch im Innern der Bundesrepublik zum Einsatz bringen. Darauf haben sie lange hingearbeitet dieses dann auch rein rechtlich machen zu dürfen. Ist dieses aber dann legitim.. Weltweit bringen sie das Militär zum Einsatz um wirtschaftliche Interessen und Einflüsse – kurz: Profite – zu sichern und zu mehren, morden und plündern dafür. Da werden sie es sich doch nicht vor der eigenen Haustür wegnehmen lassen.

 Krieg beginnt hier- und hier müssen wir dagegen vorgehen!

Blockieren und sabotieren, auch und gerade hier vor Ort, kann nur die Antwort auf die massenhafte Rüstungsproduktion in und den mörderischen Waffenhandel aus der Bundesrepublik sein!

Behinderung und Aufdecken des Werben für das Morden und Sterben durch die Bundeswehr in Schulen, Jugendeinrichtungen, Medien, Messen und Arbeitsämtern! Sorgt mit Euren Möglichkeiten dafür, dass wir überall militärfreie Zonen schaffen! Nicht der Krieg und das Militär sind sind das Normale!

Schützen wir unsere Gewerkschaften vor dem Einfluss der Militärs!

Die Kriege weltweit müssen ohne Bedingungen beendet werden. Die Soldaten zurück in die Kasernen zum auskleiden. Die Bundeswehr gehört abgeschafft und Rüstungskonzerne gehören geschlossen! Die Ressourcen, die für Krieg und Militär offensichtlich immer zur Verfügung stehen, müssen für das Miteinander Menschen und die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen zur Verfügung gestellt werden. Nicht der persönliche Profit sondern das gemeinschaftliche Leben müssen Ziel der Politik und allen Handelns werden!

Lasst uns dafür streiten – In diesen Tagen auf den vielen Ostermärschen und in Zukunft.

Andreas Zumach forderte vor einem Monat in Stuttgart auf der Strategietagung der Kooperation für den Frieden: Die Antikriegs- und Friedensbewegung „muss radikaler, kompromissloser, eindeutiger und mutiger werden – sowohl in den inhaltlichen Forderungen wie auch in den Aktionsformen“ –

Also: Lasst uns machen und nicht warten: radikal, kompromisslos, eindeutig und mutig!

Der Krieg beginnt hier – stoppen wir ihn hier! Es geht um nicht weniger als den Frieden!

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Hände weg von Syrien und dem Nahen Osten! http://friedensforum-duisburg.de/hande-weg-von-syrien-und-dem-nahen-osten/ Sat, 30 Mar 2013 13:00:36 +0000 http://friedensforum-duisburg.de/?p=93 Read More →]]> Mehmed Yalcin, DIDF Duisburg
Auftakt des Ostermarsches Rhein-Ruhr 2013 in Duisburg
(Es gilt das gesprochene Wort)

Liebe Freundinnen und Freunde,
Ich begrüße euch alle ganz herzlich im Namen des demokratischen Arbeitervereins DIDF – Duisburg. Wir sagen „NEIN zum Krieg in Syrien, der Einzige weg ist der Frieden“.

Wir haben uns heute hier versammelt, weil wir NEIN sagen zum Krieg gegen Syrien! Wir sagen NEIN zu einer weiteren Eskalation zwischen der Türkei und Syrien! Und wir wehren uns dagegen, dass die AKP-Regierung Erdogans sozusagen als Subunternehmer der NATO einen neuen Krieg im Nahen Osten vom Zaun bricht.

Wenn wir die letzten Monate Revue passieren lassen, müssen wir uns doch fragen, welches Interesse hätte das Assad Regime durch fortgesetzte Angriffe auf türkisches Territorium einen Krieg mit der NATO auszulösen? Welches Interesse hätte Syrien an einer Ausweitung der Kampfzone? Man muss kein geopolitischer Experte sein, um zu erkennen: Syrien kann daran kein Interesse haben. Um des Friedens willens, müssen wir uns den Kriegslügen entgegenstellen, die anderes behaupten. Es kann nicht sein, dass erneut durch Kriegslügen ein neuer Krieg im Nahen Osten legitimiert wird. Das Beispiel Irak sollte uns hier nachdrücklich warnen. Wir brauchen keinen neuen Krieg im Nahen Osten! Hände Weg von Syrien! Und Hände weg von Iran!

Was haben Erdogan und seine unausgesprochene Kriegskoalition aus AKP und MHP schon erreicht? Sie haben erreicht, dass sie die bewaffneten Gruppen, ob so genannte Freie Syrische Armee, Al-Kaida-Gruppen oder andere radikal-islamistische Formationen sich an der Grenze festsetzen konnten. Diese Gruppen wurden vor dem türkischen Angriff immer weiter zurückgedrängt. Sie waren immer stärker in den Schlagzeilen durch ihre Menschenrechtsverletzungen, ihre Verfolgung religiöser Minderheiten und ihre Terroranschläge. Jetzt garantiert ihnen die Türkei praktisch eine Ruhezone zehn Kilometer jenseits der Grenze zu Syrien für ihre Machenschaften. Wir sagen NEIN zu dieser Agressionspolitik Erdogans im Auftrag der NATO! Wir sagen NEIN zur NATO-Unterstützung für die bewaffneten Gruppen in Syrien! Wir brauchen stattdessen endlich eine Verhandlungslösung!

Doch was haben die NATO und die Türkei in den letzten Monaten gemacht? Sie haben den Bürgerkrieg in Syrien regelrecht angeheizt. Die Waffenlieferungen gemeinsam mit Saudi-Arabien und den anderen Golfdiktaturen, die Ausbildungslager und Rückzugsgebiete für Rebellen, haben längst den Maßstab einer – wenn auch indirekten – militärischen Invasion im Auftrag der NATO angenommen. Völkerrechtlich sind eigentlich die Türkei und ihre US-amerikanischen und deutschen Unterstützer der Agressor. Was gebraucht ist, sind nicht die Patriot Raketen die von der deutschen Bundeswehr geliefert werden sondern wir brauchen den Frieden.

Wir wenden uns entschieden gegen die Stationierung deutscher Truppen in der Türkei. Die Türkei und der Nahe Osten brauchen endlich Frieden. Die Bevölkerung in der Türkei braucht keine Bundeswehrsoldaten an der türkisch-syrischen Grenze. Ein weiterer Truppenaufmarsch droht vor diesem Hintergrund zum offenen Krieg gegen Syrien zu eskalieren.

Wir sagen NEIN zu diesem Krieg der NATO an der Seite der Golfdiktaturen! Es muss endlich Schluss sein mit diesem teuflischen Pakt! Und wir sagen bitte nehmt auch nicht einmal das Wort Menschenrechte auch nur in den Mund solange ihr Kriegspolitik an der Seite Saudi-Arabiens und Katars macht!

Liebe Freundinnen und Freunde, das Schlimme ist auch, dass sich die deutsche Bundesregierung ohne Wenn und Aber hinter die AKP und MHP gestellt hat. Westerwelle hatte schon vor den Angriffen auf Syrien mit dem türkischen Außenminister gesprochen und sehr einseitig gegen Syrien Stellung genommen, ohne dass der genaue Hergang auch nur im Mindesten geklärt wurde. Und dies obwohl die Türkei und ihre Verbündeten ja bereits im Juni wegen des angeblichen Abschusses eines türkischen Kampfflugzeuges über internationalen Gewässern auf unehrliche Weise eine weitere Eskalation befördern wollte. Diesmal hat sich die NATO noch deutlicher auf die Seite der Türkei gestellt und beliefert sie auch noch mit Abwehr Raketen. Die türkische Nationalversammlung hat auf Grundlage der grenzüberschreitenden so genannten Anti-Terrorbekämpfung der PKK, wie sie ja bereits völkerrechtswidrig ständig durch die Bombardierungen der türkischen Luftwaffe im Irak stattfindet, mit den Stimmen der AKP und MHP, einer Militärintervention in Syrien grünes Licht erteilt. Damit wird sowohl dem Eigeninteresse der türkischen Regierung den Krieg auch in die kurdischen Gebiete nach Syrien tragen zu können, wie auch dem der NATO-Verbündeten, einen Regime Change in Syrien nötigenfalls nicht nur durch die Unterstützung bewaffneter Gruppen zu befördern, Rechnung getragen.

Wir sagen NEIN dazu, dass die türkische Regierung ihren so genannten Anti-Terror-Krieg jetzt auch noch nach Syrien tragen will. Die Regierung Erdogans ist eine Regierung der Menschenrechtsverletzungen. Tausende sitzen im Gefängnis, ob Linke, Gewerkschaftler, Journalisten, kurdische Politiker und Politikerinnen. Die AKP verwandelt die Türkei in ein brutales, autoritäres Regime. Und erinneren wir uns, wie diese Regierung mit Aleviten umgeht. Übergriffe auf Aleviten werden nicht verfolgt. Die Mörder von Sivas wurden zusammen mit der Bundesregierung gedeckt und in Deutschland geschützt. Das ist das wahre Gesicht der AKP. Und Deshalb sagen wir auch NEIN zu dieser AKP-Kriegsregierung und ihren deutschen Helfershelfern, ob sie bei der CDU oder auch anderen Parteien zu finden sind. Wir brauchen endlich Frieden im Nahen Osten!

Liebe Freundinnen und Freunde

Unser heutiges Motto Lautet Hände weg von Syrien und dem Nahen Osten.

Wir sind sehr froh als DIDF, dass es eine breite Mehrheit der Bevölkerung in der Türkei gibt, die diesen Krieg ablehnt. Wie übrigens in Deutschland auch! Die Massendemonstrationen in Istanbul sind ein sehr hoffnungsvolles Zeichen gewesen, dass die AKP-Kriegsregierung mit ihrer Eskaltionspolitik nicht durchkommt. Und wir haben die Veranwortung, dass auch in Deutschland die Bevölkerung auf die Strasse geht, und ihrer Kriegsablehnung Ausdruck verleiht. Lassen wir nicht locker! Sagen wir NEIN zum Krieg gegen Syrien! Sagen wir JA zum Frieden im Nahen Osten!

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Ostermarsch Rhein-Ruhr 2013 http://friedensforum-duisburg.de/film-diskussions-aben-todesstaub/ Sun, 10 Mar 2013 16:09:17 +0000 http://friedensforum-duisburg.de/?p=13 Read More →]]> Ostermarsch_reduced
Von Deutschland geht Krieg aus – hier kann und muss er auch verhindert werden! Deutsche
Soldaten und Soldatinnen kämpfen in Afghanistan, sie sind auf dem Balkan und in Afrika und
mit den deutschen Patriot-Systemen an der Grenze zu Syrien. Deutsche Waffen dienen zum
Töten in zahlreichen Konflikten auf allen Kontinenten. In Deutschland sind Kommandozentralen der NATO eingerichtet, die zum Führen von Kriegen in vielen Regionen der Welt genutzt werden können: Von Deutschland geht Krieg aus! Rüstung und Militär lösen die Konflikte nicht, im Gegenteil:

sie verhindern die Lösung der drängenden Probleme unserer Zeit. Gerechte Politik ist nur im Frieden und durch Abrüstung und eine zivile Umwandlung der Gesellschaft möglich. Dafür demonstrieren wir zu Ostern!

 

Lesen Sie mehr im offiziellen Aufruf:  OM-Aufruf-2013

 

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24. März 1999 – ein schwarzer Tag für die Achtung vor dem Recht und den Frieden in der Welt http://friedensforum-duisburg.de/24-marz-1999-ein-schwarzer-tag-fur-die-achtung-vor-dem-recht-und-den-frieden-in-der-welt/ Fri, 08 Mar 2013 14:45:54 +0000 http://friedensforum-duisburg.de/?p=146 Read More →]]> FB-aussenTraditionelles Flugblatt des Friedensforums-Duisburg zum Auftakt des Ostermarsches Rhein-Ruhr 2013

Von da an hat die NATO, an der UNO vorbei sich dreist als „selbstmandatiert“ bezeichnend, elf schreckliche Wochen lang Jugoslawien zerbombt. Ein „ordinärer Angriffs­krieg“ (Willy Wimmer, CDU-MdB bis 2009) war das. Und Deutschland hat mitgebombt.

Von da an schlittern Deutschland, Europa, „der Westen“, oft auch zu „die Völkergemeinschaft“ aufgeplustert, in wachsende Nichtachtung des Rechts hinein.

Die USA haben im Oktober 2001 die Taliban in Afghanistan und im März 2003 den Irak mit Krieg über­zo­gen. Beides Brüche des Völkerrechts. Die Taliban haben kein fremdes Land bedroht, und die „Massenvernichtungswaffen“ Saddam Husseins waren erlogen.

Dann Libyen: Den Betreibern der Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrats ging es einzig um die Entmachtung Gaddafis. Die sogenannte Schutzverantwortung war nur Passepartout zum Aushebeln der Souveränität des Landes und zu ungehindertem Zu­griff auf seine Ressourcen.

Daß es mit Syrien anders läuft, ist den Vetomächten Rußland und China zu danken. Doch auch die Sanktionen, mit denen „der Westen“ das Land stranguliert, sind Unrecht, weil der innersyrische Konflikt den äußeren Frieden nicht stört.

Was wirklich den Frieden gefährdet,

ist das die grundgesetzliche Bindung an die Landesverteidigung mißachtende Konzept „Bundeswehr im Einsatz“, ist das Bestreben der Bundesregierung, sich in jeden irgendwo neu aufflammenden Konflikt militärisch einzudrängen (Mali, „Patriots“ in die Türkei),

ist die NATO-Kommandozentrale Kalkar,

ist der von den USA bei ihren europäischen Satelliten durchgedrückte, den Rüstungs­wettlauf anheizende Raketenabwehrschild,

ist die permanente Unterdrückung der Palästinenser,

sind die unverhüllten Kriegsdrohungen Israels und der USA gegen den Iran,

sind die Waffenexporte Deutschlands auch in Krisengebiete,

sind die Mordeinsätze von Drohnen gegen mißliebige Menschen weit außerhalb von Kampfzonen in Pakistan und anderswo,

ist das Trommeln von Minister de Maizière für ein Ausrüsten auch der Bundeswehr mit dieser Angriffswaffe.

Wer für Rechts­treue einsteht und für Frieden, schweigt nicht zu alledem, sondern protestiert dagegen. Der Ostermarsch ist dazu eine gute Gelegenheit.

Friedensforum Duisburg, Anfang März 2013


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